Die RD 250 von Klaus Dieter

Kurze Info zu Klaus Dieter: Ich bin Jahrgang 1959 und in meiner 50er Zeit ( Puch M 50 ) hatten einige der "älteren " schon eine RD 250 , und ein guter Freund hat mich damals auch öfters fahren lassen. Irgendwie ist das in Erinnerung geblieben. Nach XS 360 ,CB 750 und SR 500 war danach für einige Jahre
Pause, das Übliche halt Haus gekauft, Job, aber irgendwann war der Gedanke noch da "Du brauchst
wieder ein Motorrad ". Bald stand auch fest das es eine RD sein sollte. In einem der üblichen
Such- und Find- Blättchen wurde ich dann auch schnell fündig.

RD 250 zu verkaufen " Zustand 3 !!!"
Naja, Zustand 3 waren höchstens die Rastengummis der Rest war eher 6-
Irgendwie wurde ich mit dem Eigentümer preislich einig (sowas als 3 anzugeben war schlicht unverschämt !) und so wanderte das Teil in meine Garage .
Abends saß ich dann davor und dachte mir, Du Idiot !.Aber was solls, selbst schuld !!!!. Also Bestandsaufnahme :

Rahmen mattschwarz gestrichen ,Lackteile mit der elektr. Spritzpistole schwarzglänzend angejaucht, alle Chromteile reif für die Tonne .Eine Menge Arbeit wartete also auf mich .Als erstes habe ich das Teil kompl. Zerlegt und das Fahrwerk abgeschliffen und neu Lackiert .Das die Standrohre auch hin waren, war preislich ein erster Vorgeschmack auf den Rest.
So habe ich dann weiter Stück für Stück Teile zusammengetragen ( Dank an H . Meise ) , wobei manches erst nach Monaten greifbar war .Beispiel : Die Auspufftöpfe der RD 250 /352 sind um ein Prallblech kürzer als die der RD 250/552 , hat selbst mit H .Meise's guten Quellen fast 6 Monate gedauert bis ich die Anlage kompl. neu da liegen hatte.
Über die Farbe war ich mir lange im unklaren bis ich unter dem Tank und an der Lampenhalterung Reste der ursprünglichen Farbe fand .Erfreulich war der Motor, Kurbelwelle OK und die Zylinder hatte der letzte Besitzer wohl schon Schleifen lassen, 2tes Übermaß und Hohnspuren deutlich sichtbar, keine Kante im OT und jungfräuliche Kolben. Der sechste Gang im Getriebe war auch schon freigelegt so das der
Motor die geringste Arbeit war. Klar, neue Dichtungen und Simmerringe mußten sein und daß die Schaltwelle keine Verzahnung mehr hatte verwundert bei einem solchen Neuaufbau nicht mehr wirklich . Die Lackteile hab ich in Eigenregie Lackiert, die Sitzbank beim Sattler neu beziehen lassen ( der hatte wohl einen guten Tag ) der für 50€ einen Bezug nach Muster des alten genäht hat, super Arbeit. Die Räder wurden mit neuen Felgen VA-Speichen, gestrahlten Naben und neuen Lagern auch irgendwann fertig und nach ca 1 1/2 Jahren Arbeit stand sie wieder da als währe sie erst gestern aus der Kiste gepackt worden.
Über die genauen Kosten des Wiederaufbaus schweige ich lieber, aber 1973 hätte man dafür locker 2 1/2 neue RD's kaufen können .Seit dem läuft sie ohne Probleme und ich glaube viele RD 250 / 352 in so gutem Zustand gibts wohl nicht mehr (schade)
Die Teile sind ja damals gnadenlos verheizt worden und spätestens ab dem 3. Besitzer ging die Wartung
wohl ganz gen Null. Ps.: EZ. 05.04.1973, Rahmennr. 352500501

Ja Super, so schön kann (und sollte) eine Original 352er doch Aussehen, oder! Ich finde sie Saugeil!