| 
         
        
          | 
               
           | 
         
        
          
            Anno 1971/ 72: Nach den grandiosen
            Erfolgen mit seinem selbstentwickelten URS-4 Zylinder Viertaktmotor die
            ihm und seinem Beifahrer Kalauch die zweite private Gespann-Weltmeisterschaft 1968
            einbrachte und nebenbei auch noch das BMW Werksteam dabei
            demütigte, wurde es 1970 finanziell trotzdem ziemlich knapp bei
            Helmut Fath. Er musste seine Maschinen und Motoren an Friedel Münch
            bzw. dessen damaligen neuen Partner verkaufen. Die
            Konkurrenzfähigkeit des Viertakters begann zumindest in den
            Soloklassen ab dieser Zeit ebenso zu schwinden. Fath bereitete als
            Allround-Genie der Umstieg auf den Zweitakter allerdings keinerlei
            Probleme. Er tunte 1971 bereits die 250er Yamaha von Phil Read der
            in diesem Jahr auch damit Weltmeister werden konnte. Während dieser
            Zeit wurde auch der ursprüngliche Plan verworfen einen
            Viertakt-Doppelboxer zu bauen und die Entscheidung zugunsten eines
            Zweitakt- Doppelboxers getroffen. Da ein "artverwandter"
            König Motor als Basis wegen einiger Konstruktionstechnischer
            Unzulänglichkeiten (Primärantrieb,
            Kühlung und Wasserleckagen) aber ausschied, kam so nur eine
            komplette Neukonstruktion für den Vollbluttechniker Fath in Frage.
            Die Geschichte kann beginnen.... 
            
           | 
         
        
          
            Der Fath Doppelboxer besteht ebenso wie
            der König Bootsmotor zwar aus zwei Paaren gegenläufiger Kolben, in
            deren Zylindern jeweils gleichzeitig gezündet und die
            Vorverdichtung im gemeinsamen Kurbelraum erfolgt. 
            Allerdings erfolgt die Einlaßsteuerung nicht durch nur einen, für
            beide Gehäusehälften zuständigen und per Zahnriemen Winkelantrieb
            gesteuerten Plattendrehschieber sonder durch zwei getrennte
            obenaufliegende, teflonbeschichtete Plattendrehschieber. Eigentlich
            sind es derer ja sogar vier Schieberplatten, die Welle der einen
            läuft in der Hohlwelle der anderen, dazu sind sie paarweise auch
            noch gegenläufig. Alles klar...?? 
            Angetrieben werden beide von einen zentral liegenden, zuverlässigen
            Zahnriemen auf direkt geraden Weg. Der vorne angeflanschte
            "Zahnriemenantriebskasten" (siehe unten) wird per Untersetzung direkt von der Kurbelwelle mit halber Drehzahl
            betrieben.
           | 
         
        
          | 
               
           | 
         
        
          | 
            Die Nikasilbeschichteten Laufbuchsen aus
            Aluminium sind in das wassergekühlte Gehäuse aus Leichtmetallguss
            eingepresst. Die Schmierung übernimmt zuverlässig eine Original
            Yamaha Ölpumpe die am Gehäuse des Schieberantriebs angeflanscht
            ist. Der ursprünglich für die Zündung vorgesehene
            Schwungradgenerator von Bosch wurde aber später durch eine Batterie
            als Energielieferant ersetzt da er auch die Benzin- und Wasserpumpe
            versorgen musste. | 
         
        
          | 
              
  | 
         
  
        
          | 
             Beatmet wird der
            kompakte Motor über 4 Centronic Vergaser von Mikuni mit 34mm
            Durchgang (Anfangs 30mm), Mikunis wurden übrigens nur aus reinen
            Einbaugründen gewählt. Die 4 Zündkerzen sitzen bewusst etwas
            asymetrisch im Brennraum, da schon eine direkte
            Benzineinspritzung geplant war bzw. mit ihr bereits heftig
            experimentiert wurde! Der
            Motor ist mit dem, ebenfalls von Fath selbst gebauten, Sechsgang
            Renngetriebe verblockt (die Anschlussblöcke sind im obigen Bild
            schön zu sehen) Über eine trocken laufende Mehrscheiben-Kupplung
            mit Membranfeder! wird per 1:2,4 untersetzten Winkelantrieb die
            Kraft an die Abtriebswelle weitergegeben. Wenn Fath keine Geld- bzw.
            Fertigungsschwierigkeiten hätte fürchten müssen, so hätte der
            Endantrieb ans Hinterrad nicht über eine Kette, sondern über einen
            Kardanantrieb stattgefunden. Das
            Triebwerk wurde in leicht modifizierten Formen bis ca. 1978
            eingesetzt und Weiterentwickelt.  | 
         
        
          | 
              | 
         
        
          | 
              
          
  | 
         
  
        
          |   | 
         
        
          | 
                a)  | 
          
              b)
  | 
         
      
        
          | 
           Links: eingebaut in
          eine Solomaschine, da gibt es über dem Block schon ein rechtes Gewirr
          von Anschlüssen. Auspuff und Vergaser sind sich da gegenseitig etwas
          im Weg aber dafür war der Motor ja ursprünglich nicht konzipiert
          worden. Ganz vorne kann man den Impulsgeber für die elektronische
          Zündung gut erkennen. 
          Rechts: Eingebaut in den Gespannen von Schauzu und Schwärzel
          sieht das viel aufgeräumter aus, maßgeschneidert eben. Schön zu
          sehen das angeblockte Getriebe mit 90 Grad Umlenkung. Viel Platz auch
          für die üppigen Krümmer und Auspuffbirnen.
            | 
         
  
        
          | 
              | 
         
        
          | 
                
            | 
         
        
          | 
              
  | 
          
             
            
              
                | Der begnadete
                  Techniker Helmut Fath, in jungen Jahren. Ein Universal
                  Genie das Motorentechnisch damals seinesgleichen suchte. Trotz
                  Geldmangels, Konstrukteur und Erbauer potenzieller
                  Siegermotoren. | 
               
             
           | 
         
        
          | 
              
          
  | 
         
       
      
       |