Classic-Rennsport

Eine Erklärung zum Classic-Motorradrennsport

Nur ein Sport für alte Männer?

Der Classic-Motorradrennsport bzw. die Gleichmaßigkeitsläufe, (wie sie auch oft liebevoll umschrieben werden), viele von euch haben zwar schon davon gehört und belächeln sie oft etwas milde, aber keiner weiß meist genau um was es eigentlich dabei geht. Wer noch gar nichts davon gehört hat sollte sie mal die Bilder vom Noris-Cup 2001 bzw. 2003 reinziehen oder unter Download mal ein Video anschauen, vielleicht klärt das noch besser auf.

Bei Gleichmäßigkeitsrennen wird der Zeitunterschied zwischen den Wertungsrunden gewertet. Pro 1/10 Sekunde entspricht das einem Strafpunkt. Die Richtzeit wird in der zweiten bzw. in der dritten Runde ermittelt. Da die Fahrer nicht wissen, welche Wertungsrunden mit der Richtzeit verglichen werden, müssen sie wahrend des ganzen Laufes mit höchster Konzentration fahren.
Der Fahrer mit den geringsten Strafpunkten ist der Sieger in der jeweiligen Klasse. Das gelingt in der Regel nur jenen, die ihr fahrerisches Leistungsvermögen und das ihrer Maschine exakt einschätzen können und somit konstante Linien und Geschwindigkeit in Einklang bringen. Die Profis unter den Fahrern suchen ihre Gleichmäßigkeit an ihrem persönlichen Limit. So ergeben sich spannende Positionskämpfe - auch für das Publikum.

Wenn man den damaligen Stand der Technik zugrunde legt, bewegen sich viele Fahrer auf einem hohen Niveau, das sich die Rennmaschinen aus den 50er und 60er Jahren bei weitem nicht so leicht fahren lassen wie die heutigen modernen Motorräder. Das Fahren von Vorkriegsmaschinen in rennmäßigem Tempo erfordert ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl. Bezeichnenderweise sind deswegen auch die Damen in dieser Klasse stärker vertreten.
Fazit: Der Classic-Motorradrennsport ist doch nicht nur ein Sport für alte Männer mit Rennerfahrung, sondern er bietet jungen talentierten Motorradsportlern die Möglichkeit, den Rennsport als Quereinsteiger zu betreiben.
Obwohl zwischenzeitlich viele Ex-Rennfahrer meist doppelt so alt sind wie ihre immer noch schnellen Rennmaschinen, beweisen die Starterlisten, dass viele jüngere Fahrer auch an dieser Art von Rennsport immer mehr Gefallen finden.

Soviel zur Grauen Theorie, schaut euch mal bei Gelegenheit ein Classic-Rennen, bzw. einen VFV-Lauf oder einen Gleichmäßigkeitslauf Live an, da wird bei einigen die Kinnlade ganz weit nach unten rutschen. Nebenbei gesagt, gibt's auch noch soundmäßig dick was auf die Ohren und der Geruchssinn kommt natürlich auch nicht zu kurz. Rizinushaltiges Rennöl haut einfach am Besten rein......!!!